
Seit Wochen liefern sich Aldi und Lidl eine Preisschlacht, die Rede ist von der „größten Preissenkung aller Zeiten“. Eine Handelsblatt-Analyse kommt zu einem anderen Ergebnis: Die Konsumenten profitieren nur im geringen Maße.
Der Artikel aus dem Handelsblatt vom 16. Juni 2025 beschäftigt sich mit den Folgen des aktuellen Preiskampfs im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, insbesondere bei den Discountern Lidl und Aldi. Untersucht wird, wie die angekündigten „historischen“ Preissenkungen tatsächlich umgesetzt wurden und welche Auswirkungen diese auf die Verbraucher sowie die Unternehmen selbst haben.
Laut einer exklusiven Analyse für das Handelsblatt sind die Preissenkungen bei Lidl und Aldi zwar zahlreich, jedoch fällt der Effekt für die Kunden geringer aus als vielfach kommuniziert. Die meisten Preisreduzierungen bewegen sich im niedrigen Bereich: Nur ein sehr kleiner Anteil der Produkte wurde um mehr als 20 Prozent im Preis gesenkt, Preissenkungen von mehr als 15 Prozent betreffen bei beiden Discountern weniger als ein Prozent der Produkte.
Die Autoren verdeutlichen, dass die Unternehmen durch diese Preissenkungen Milliarden verlieren, während die Konsumenten davon nur in geringem Maße profitieren. Die Analyse zeigt, dass viele der Preisnachlässe so gering ausfallen, dass sie beim Einkauf kaum spürbar sind. Das Handelsblatt beruft sich dabei auf Daten des Marktforschungsinstituts Smhaggle, das die Preisentwicklungen bei ausgewählten Eigenmarken-Produkten detailliert untersucht hat.
Obendrein liegen die Preise trotz der aktuellen Senkungen noch deutlich über dem Niveau der letzten Jahre. Ein Beispiel: Das halbe Pfund Butter hat bei Lidl und Aldi im Januar 2022 noch 1,65 Euro gekostet. Der Preis ist dann auf bis zu 2,39 Euro gestiegen und wurde jetzt wieder auf 1,99 Euro gesenkt – das liegt aber immer noch um über 20 Prozent über dem Preis von Januar 2022.
Das entspricht immerhin einer jährlichen Teuerung von 5,6 Prozent, was deutlich über der Inflation der letzten drei Jahre liegt. Wohlgemerkt mit den großen „Preissenkungen“ der letzten Wochen.
Die komplette Analyse findet sich in der heutigen Ausgabe des „Handelsblatt“ und kostenpflichtig unter Handelsblatt.com.
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