Testfazit

Testnote

3,0

befriedigend

Eine echte Überraschung im Test: Die neue 21-Megapixel-Kamera beeindruckt mit richtig guter Fotoqualität bei Tageslicht. Der Bildschirm erreicht neue Helligkeitsrekorde und überzeugt mit guter Qualität. Das 5,5-Zoll-Phablet Moto X Play punktet auch bei der Akkulaufzeit und ist recht günstig.

Pro
  • Super Foto-Qualität bei Tageslicht
  • Lange Akkulaufzeit
  • Sehr heller Bildschirm
  • Speicher erweiterbar
Kontra
  • Kein WLAN-ac
Nimmt man das Motorola Moto X Play zum ersten Mal in die Hand, macht es einen hemdsärmeligen, robusten Eindruck. Es wirkt wie eine gewachsene Outdoorvariante des Motorola Moto X. Denn Das Gehäuse wird von einem massiven Metallrahmen getragen, die Gehäuserückseite ist aus Kunststoff in der Optik einer Gummi-Matte. Richtig wasserdicht ist das Moto X Play zwar nicht, aber dank Nanobeschichtung müssen Sie sich bei leichtem Regen keine großen Sorgen machen. Was in dem eigenwilligen Gehäuse steckt, zeigt der COMPUTER BILD-Test.

Motorola Moto X Play Aldi Nord
Aldi Nord nimmt das Moto X Play zum 24.11.2016 für 229 Euro ins Angebot.
Foto: COMPUTER BILD

Für 229 Euro bei Aldi Nord


Gestartet im August 2015 mit einer Preisempfehlung von 349 Euro, ist der Preis zuletzt auf rund 270 Euro gefallen. Jetzt legt Aldi nach: Ab dem 24. November ist die 16-Gigabyte-Version für 229 Euro bei Aldi Nord zu haben und damit gegenüber dem letzten Aldi-Angebot vom Januar 2016 noch einmal satte 70 Euro günstiger geworden. So liegt es sogar gleichauf mit dem etwas schlankeren Moto G4 Plus, das allerdings in einem reinen Kunststoffgehäuse kommt. Das Aldi-Angebot ist nicht nur rund 40 Euro günstiger als der Online-Handel, punktet außerdem mit einfacher und schneller Beschaffung in der Filiale und der unkomplizierten Rückgabe bei Defekt oder Nichtgefallen. Zudem gewährt Aldi zwei Jahre Garantie und legt noch ein Aldi-Talk-Starterset mit 10 Euro Guthaben dazu. Natürlich können Sie auch Ihre eigene Nano-SIM nutzen.

Motorola X Play
Funktionelle, eigenwillige Rückseite beim Moto X Play.
Foto: COMPUTER BILD
Ein Leichtgewicht ist das Moto X Play mit 170 Gramm nicht. Obwohl es in der Mitte 11,7 Millimeter aufträgt, wirkt es nicht dick, denn die metallisch anmutenden Kunststoffränder sind schlank. Motorola setzt beim Moto X Play wieder auf die bekannt gewölbte Rückseite. In Verbindung mit dem griffigen Kunststoff auf der Rückseite hat man das Moto X Play sicher in der Hand. Allerdings ist das obere Viertel des Bildschirms für Rechtshänder mit dem Daumen nur dann zu erreichen, wenn Sie umgreifen. Aufgrund der Materialien und der Größe kommt ein Moto X mit Lederrückseite allerdings eine Klasse wertiger daher. Test: Die besten Smartphones

Motorola X Play
Im Motomaker können Sie Ihr X Play personalisieren.
Foto: COMPUTER BILD

Helles 5,5-Zoll-Display


An der Auflösung gibt es nichts zu meckern. Das Moto X Play kommt kommt mit scharfem Full-HD-Display (1920x1080 Pixel). Bei 5,5 Zoll Diagonale ergibt das gute 400 ppi und die Zugehörigkeit zu der Gruppe der Phablets (Phone + Tablet). Im Labor gab es dann die erste Überraschung: Mit einer Helligkeit von 828 cd/m² ist das X Play der hellste bislang getestete Bildschirm und somit sogar noch heller als das Samsung Galaxy S6 Edge (763 cd/m²). Dass es sich um ein LCD- und nicht um ein AMOLED-Display handeln muss, sieht man schon beim Einschalten. Das weiße Logo auf schwarzem Grund umgibt eine dunkelgraue Aura. Bei guten AMOLEDs hat man im Dunkeln das Gefühl, die Schrift schwebt im Raum. Jammern auf hohem Niveau, denn auch der Kontrast ist mit 1.164:1 gut. Wer jetzt partout mit dem iPhone 6S Plus vergleichen will: Das Moto X Play hat mit der Zwischennote 1,82 (iPhone 6S Plus: 2,16) die Nase vorn.

First Look

First Look: Smartphone Motorola X Play

Foto: COMPUTER BILD

Kamera: Bock auf Tageslicht


Motorola Moto X Play, Moto X Style, Moto X
Nominell und im Sichttest sind die Kameras von Moto X Play (links) und Moto X Style (beide 21 MP) dem Moto X (13 MP) überlegen.
Foto: COMPUTER BILD
Im Moto X Play steckt derselbe Kamera-Sensor wie im X Style, doch ist die Linse nicht so hochwertig und die automatische Bildverarbeitung etwa beim Entrauschen von Fotos nicht so leistungsfähig. Dennoch sind scharfe 21-Megapixel-Fotos und HDR-Videoaufnahmen möglich, allerdings nicht mit 4K-Auflösung. Bei schlechter Beleuchtung überzeugten die Aufnahmen im Sichttest nicht, doch wenn die Sonne aufgeht, erwacht auch das X Play und sorgt für die nächste dicke Überraschung im Test. Im Sichttest bei Tageslicht vergeben die routinierten Tester die Note 2,36. Was sich jetzt „nur“ nach gut anhört, erschließt sich beim Blick auf die Konkurrenz: Während das Moto X sich in dieser Disziplin noch eine 4,00 einhandelte, setzt sich das Moto X Play mit Abstand an die Spitze – vor Lumia, iPhone, Xperia & Co. Im drögen Bericht liest sich diese kleine Sensation dann so: „Scharf und sehr detailreich, feinkörniges sichtbares Bildrauschen.“ Zudem ist das Moto X Play beim Auslösen und Speichern sehr fix. Mit der Frontkamera (Note 2,81) und bei der Videoqualität (Note: 2,68) reiht sich das Phablet im guten Mittelfeld ein. Ein paar Schnappschüsse sind in Originalgröße unter dem Test verlinkt.
Motorola Moto X Play, Moto X Style, Moto X
Die gewölbte Rückseite ist typisch für Motorola. Von links nach rechts: Motorola Moto X, Moto X Play und Moto X Style.
Foto: COMPUTER BILD

Motorola Moto X Play: Tempo


Auf dem Moto X Play läuft Android praktisch unverändert, die Oberfläche ist aufgeräumt und die Menüführung gut. Die Bedienung ist einfach und geht flott. Nachteil: Das Gerät wird noch mit der uralten Android-Version 5.1.1 ausgeliefert, Aldi verspricht aber auf der Angebotsseite ein Update auf Android 7.0 Nougat. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist gut, bleibt aber unter dem Tempo des Moto X. Für das Tempo ist der Octa-Core-Prozessor Snapdragon 615 verantwortlich, der auch im Galaxy A7 oder dem Sony Xperia M4 Aqua taktet. Vier Kerne gehen mit bis zu 1,7 Gigahertz zu Sache und das sparsame Quartett dreht bis 1 Gigahertz. Als Grafikeinheit ist eine Adreno 405 an Bord. Im AnTuTu Benchmark v5.7.1 reicht es für rund 36.000 Punkte, hinter LG G4, Moto X Style und weiter hinter dem Galaxy S6, welches über 60.000 zusammenbencht. Ein Co-Prozessor sorgt für die Verarbeitung von Spracheingaben.
Moto X, Moto X Play, Moto X Style
Größenvergleich von links nach rechts: Moto X (5,2 Zoll), Moto X Play (5,5 Zoll), Moto X Style (5,7 Zoll).
Foto: COMPUTER BILD

Gute Ausdauer


Grundlage für eine gute Ausdauer ist neben einer energieeffizienten Arbeitsweise vor allem die Größe des Akkus. Und hier lässt sich das Moto X Play nicht lumpen. Je nach angelegtem Standard reichen die Angaben von 3.425 bis zu 3.630 Milliamperestunden. So oder so: Das ist eine Menge. Ein gleichgroßes iPhone 6S Plus muss mit 2.750 Milliamperestunden haushalten. Damit kommen wir wieder zur Effizienz: Das iPhone hält im intensiven COMPUTER BILD-Nutzungsmix etwa 13,5 Stunden durch. Das Moto X Play schafft zwar nur 12 Stunden, das ist aber durchaus ordentlich. Zum Vergleich: Das Moto X läuft 9,2 Std., Galaxy S6 Edge+ und Sony Xperia Z5 schaffen 9,7 Std. Eine gute Vorstellung, da halten nicht viele Smartphones mit. Bei gemäßigter Nutzung hält das X Play 37 Stunden durch. Falls es doch mal eng wird, pumpen Sie mit einem geeigneten Schnellladegerät in 15 Minuten Saft für 8 Stunden in das X Play.
Motorola Moto X Play: SIM Schacht microSD
Oben steckt der Schacht für die Nano-SIM-Karte. Die Plastikblende kann man zwar rausfummeln, aber im Test wollte der zweite SIM-Schacht nicht auf Empfang gehen. Eine Dual-SIM-Variante wurde bereits angekündigt. Die microSD findet auf der Rückseite Platz.
Foto: COMPUTER BILD

Ausstattung


Wer unterwegs viel im Internet ist, für den ist LTE unerlässlich. Mit LTE Cat. 4 sind theoretisch bis zu 150 Mbps möglich. Radioprogramme können Sie nicht nur empfangen, sondern bei Bedarf auf die microSD speichern. Auch wenn es an der Front anders aussieht, gibt es nur einen Lautsprecher für Mono-Sound.

Speicher


2 Gigabyte Arbeitsspeicher sind angemessen. Der interne Speicher ist je nach Modell 16 beziehungsweise 32 Gigabyte groß. Davon können Sie etwa 5 Gigabyte abziehen, die von der vorinstallierten Software belegt sind. Prima: Wer mehr Speicher für Musik, Videos oder Fotos braucht und unterwegs nicht auf Clouddienste angewiesen sein will, kann bis zu 128 Gigabyte via microSD nachrüsten. Leider können Sie nicht alle Apps auf die Karte verschieben.
Motorola Moto X Play: Die Kamera-Überraschung im Test
Die seitlichen Knöpfe des X Play (unten) bieten einen guten Druckpunkt und sind stramm eingefasst. Dank Riffelung ist der Einschaltknopf leicht zu ertasten. Die Anordnung ist wie beim Moto X (oben).
Foto: COMPUTER BILD

Verfügbarkeit, Preis


Das Motorola Moto X Play kostet mit 16 Gigabyte 349 Euro (UVP). Die 32-Gigabyte-Variante kostet 50 Euro Aufpreis. Zum Verkaufsstart lag der Preis bei Motorola für ein konfiguriertes Moto X Play bei 379 (16 GB) und 429 (32 GB) Euro.
Motorola Moto X Play
Das Motorola Moto X Play ist der kleine Bruder des Motorola Moto X Style.
Foto: Motorola

Fazit: Motorola Moto X Play


Viel Leistung für wenig Geld: Das Moto X Play besticht vor allem in den wichtigen Punkten Display-Helligkeit und Akku-Laufzeit, die im Smartphone-Alltag entscheidend sind. Auch die Kamera-Qualität ist auf einem Niveau, für die man sonst deutlich mehr auf den Tisch legen muss. Im Vergleich zum Lenovo Moto G4 Plus, das ebenfalls mit einer guten Kamera ausgestattet ist, punktet das X Play mit einem massiven Alu-Rahmen, wirkt aber wegen des dicken Gehäuses nicht unbedingt schick. Bleibt zu hoffen, dass das Update auf Android 7 nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.