Weinskandal im Discounter
Weinskandal im Discounter
Hallo zusammen!
Erst mal vorne weg: Ich habe den Bericht in Frontal nicht gesehen, aber ich finde es echt erschreckend, was darüber so geschrieben wird.
Natürlich ist es klar, dass die Mengen, die von Aldi, Lidl und Co. umgesetzt werden, nicht von einem Winzer kommen können. Für solche riesigen Aufträge abzuwickeln, gibt es Kellereien, die den Traubenmost nach der Lese von verschiedenen Winzern aufkaufen und dann weiterverarbeiten. Das ist völlig legal und auch nicht zu beanstanden. Viele Winzer könnten ohne diese Kellerein überhaupt nicht existieren, da ihnen der Absatzmarkt für ihre Weine fehlt.
Auch der Begriff "Zusammenschütten" gefällt mir überhaupt nicht. Es gibt beim Wein verschiedene Großlagen, die teilweise mehrere Tausend Hektar Rebfläche umfassen. Die Großlage "Bernkasteler Kurfürstlay" umfasst z. B. ein Gebiet von ca. 25 km um Bernkastel-Kues (an der Mosel). Die Weinberge dort werden von vielen Winzern bearbeitet. Wo ist das Problem, die Traubenmoste zusammen zu führen, so lange Sie von Rebsorte und Qualitätsstufe gleichwertig sind?
Und nochmal zusammenschütten: Bei uns hat das immer so einen negativen Beigeschmack. In Frankreich nennt man das Ergebnis vom "Zusammenschütten": Cuvee. Oder anders ausgedrückt: Die Kunst des Kellermeisters, mehrere Weine so miteinander zu kombinieren, dass das beste Ergebnis erzielt wird. Für den Verbraucher / Weintrinker ist das doch top! Schade, dass der Deutsche Verbraucher das nicht erkennt.
Im Bericht von Discountfan stört mich besonders, dass es sinngemäß heisst: Weine unter 3 Euro können qualitativ nicht gut sein.
Welcher Laie hat das geschrieben? Was beim Discounter im Regal steht, sind alles einfache Qualitätsweine. Bei uns an der Mosel kann man vergleichbare Weine unter 3 Euro direkt bei unzähligen Winzern kaufen, die von der Qualität absolut top sind. Im Bereich der Qualitätsweine mit Prädikat (Kabinett, Spätlese, Auslese) bekommt man für maxmimal 5 Euro bei jedem Moselwinzer einen Super-Wein.
Mein Fazit: Nicht alles, was so in die Welt gesetzt wird, stimmt mit der Realität überein. Auch wenn ich kein großer Fan von Discounter-Weinen bin, habe ich schon viele gute probiert. Für mich persönlich würde ich aber keinen kaufen, weil das Weinangebot schon in meiner Nachbarschaft über jedes Discounter-Regal hinausgeht.
Viele Grüße
Meteor
Erst mal vorne weg: Ich habe den Bericht in Frontal nicht gesehen, aber ich finde es echt erschreckend, was darüber so geschrieben wird.
Natürlich ist es klar, dass die Mengen, die von Aldi, Lidl und Co. umgesetzt werden, nicht von einem Winzer kommen können. Für solche riesigen Aufträge abzuwickeln, gibt es Kellereien, die den Traubenmost nach der Lese von verschiedenen Winzern aufkaufen und dann weiterverarbeiten. Das ist völlig legal und auch nicht zu beanstanden. Viele Winzer könnten ohne diese Kellerein überhaupt nicht existieren, da ihnen der Absatzmarkt für ihre Weine fehlt.
Auch der Begriff "Zusammenschütten" gefällt mir überhaupt nicht. Es gibt beim Wein verschiedene Großlagen, die teilweise mehrere Tausend Hektar Rebfläche umfassen. Die Großlage "Bernkasteler Kurfürstlay" umfasst z. B. ein Gebiet von ca. 25 km um Bernkastel-Kues (an der Mosel). Die Weinberge dort werden von vielen Winzern bearbeitet. Wo ist das Problem, die Traubenmoste zusammen zu führen, so lange Sie von Rebsorte und Qualitätsstufe gleichwertig sind?
Und nochmal zusammenschütten: Bei uns hat das immer so einen negativen Beigeschmack. In Frankreich nennt man das Ergebnis vom "Zusammenschütten": Cuvee. Oder anders ausgedrückt: Die Kunst des Kellermeisters, mehrere Weine so miteinander zu kombinieren, dass das beste Ergebnis erzielt wird. Für den Verbraucher / Weintrinker ist das doch top! Schade, dass der Deutsche Verbraucher das nicht erkennt.
Im Bericht von Discountfan stört mich besonders, dass es sinngemäß heisst: Weine unter 3 Euro können qualitativ nicht gut sein.
Welcher Laie hat das geschrieben? Was beim Discounter im Regal steht, sind alles einfache Qualitätsweine. Bei uns an der Mosel kann man vergleichbare Weine unter 3 Euro direkt bei unzähligen Winzern kaufen, die von der Qualität absolut top sind. Im Bereich der Qualitätsweine mit Prädikat (Kabinett, Spätlese, Auslese) bekommt man für maxmimal 5 Euro bei jedem Moselwinzer einen Super-Wein.
Mein Fazit: Nicht alles, was so in die Welt gesetzt wird, stimmt mit der Realität überein. Auch wenn ich kein großer Fan von Discounter-Weinen bin, habe ich schon viele gute probiert. Für mich persönlich würde ich aber keinen kaufen, weil das Weinangebot schon in meiner Nachbarschaft über jedes Discounter-Regal hinausgeht.
Viele Grüße
Meteor
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