von NOMINATOR » 28.11.2008, 23:53
pspierre hat geschrieben:
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>
> Ist es dann richtig, dass XP, (Multitasking mit
> nicht Quad-core optimierter Software
> vorausgesetzt) nachteile gegnüber Vista hat, und
> Quad-Cores in diesem fall eher nur mit vista Sinn
> machen???
Nö, ich finde, das sollte nicht am Betriebssystem festgemacht werden, sondern immer am eigenen Bedarf und der Software, die verwendet wird. Denn, wie schon gesagt: so viele Prozesse, wie man da gleichzeitig laufen lassen müsste, kann man gar nicht kontrollieren... hier scheitert also der Mensch an den technologischen Möglichkeiten.
> Andererseits:
> Ein Softwarelieferant von prof. Börsensoftware hat
> mir heute von Vista abgeraten, da das System
> bereits tot sei,( LAPTOPS wieder vermehrt mit XP
> ausgeliefert würden), und Windows 7.0 eh so
> schnell wie möglich folgen soll, um die Totgeburt
> Vista sinnvoll abzulösen.
>
Na ja. Man sieht, dass es eben nur ein Softwarelieferant ist, der sich wahrscheinlich nicht so sehr mit den Betriebssystemen an sich beschäftigt. Die Tatsache, dass vermehrt Systeme mit XP ausgeliefert werden, kann in keinem Fall den Rückschluss zulassen, dass Vista ein schlechtes Betriebssystem ist. Es ist sicher kein Meilensprung wie der von Win98/ME zu Win XP, aber garantiert auch keine "Totgeburt". Ich kann natürlich als Verfechter der Flash-Technologie, die auch so einige Medien in den Tod schicken wird, sicher nicht behaupten, Vista könnte nicht auch ein ähnliches Schicksal ereilen, aber andererseits sehe ich die Sache auch nüchterner und realistischer als manch ein anderer, der sich über die kleinen Problemchen von Vista ärgert:
Ich habe das zwar schon mal angesprochen, wiederhole es aber gerne hier abermals... Vista ist doch im Prinzip das beste, was dem User passieren konnte, weil es der konservativste Ansatz war, der möglich war! Das, was folgen wird, könnte so einige deutlich mehr verärgern. So wird es ein neues Dateisystem geben, welches zwar schnelle Suchanfragen ermöglicht, aber dummerweise auch wieder nur von Windows selbst nutzbar sein wird und das, wo endlich auch Linux soweit war, NTFS voll nutzen zu können!
Es könnte uns noch mehr erwarten! Frei nach dem Motto: "DLL-hell", wie Apple-Jünger gerne sagen, könnte es sein, dass gestandene Größen wie die Bibliotheken, Registry und evtl. sogar das alte Treibersystem zugunsten der einfacheren Bedienbarkeit fallen. Klingt gut, oder? Aber was heißt das konkret? Das heißt doch, dass Programme neu geschrieben werden müssen, Treiber neu konzipiert werden müssen und überhaupt - das wäre doch ein ganz neues Windows, mit dem irgendwie keiner mehr zurecht kommt (gut: es gibt natürlich noch einige Brücken, die hier sicher helfen würden, z.B. die 'Virtualisierung'. Man gaukelt also den Programmen vor, es läge ein Win XP/Vista, o.ä. vor. Wie man sieht, klappt das aber auch nicht immer...). Zumindest hinter den Kulissen. Wollen wir das wirklich?
Ich bin ehrlich: diejenigen, die sich an das Ganze gewöhnt haben, werden es sicher mit am schwersten haben und am lautesten meckern, aber eigentlich wird das nur vollkommene Anfänger entlasten können und selbst dann bleibt die Frage, wer ihnen helfen soll, wenn sie nicht mehr weiter wissen - die 'Altehrwürdigen', die sich an Registry und Co. gewöhnt haben nur schwerlich und Experten erst noch auszubilden, würde zu lang dauern... ein ganzes System würde zusammenbrechen.
Was also wollen wir eigentlich vom neuen Windows? Wollen wir die uneingeschränkte Revolution oder doch ein paar kleine Gänseschrittchen, die uns zumindest noch einen Funken von dem übrig lassen, was wir einst schätzen gelernt haben? Wo ist der Mittelweg, der allen gerecht wird? Ich finde das sind Fragen, die man dann einem solchen 'Experten' mal stellen sollte (und, nein, ich habe auch keine Antwort darauf, zumindest keine ultimative!). Der hat es ja leicht, allen vorzujammern, wie wenige Vista-Lizenzen er verkauft - dabei waren es doch die User, die nach einer Revolution verlangt haben. Und jetzt, wo sie nur einen kleinen Vorgeschmack bekommen haben, wird gleich laut aufgeheult...
Ich muss zugeben, dass ich selbst eingangs nicht wirklich überzeugt war von Vista - doch recht schnell habe ich gesehen, dass die Unterschiede gar nicht so großartig sind. Instabiler ist es in keinem Fall, ja die 32Bit-Version kommt teilweise sogar noch sehr gut mit XP-Treibern zurecht. Die meisten Programme gehen inzwischen auch einwandfrei, sogar mit der 64Bit-Version... was also ist denn nun noch so schlimm an Vista? Der Ressourcenhunger? Aber es haben doch sicher viele danach geschrieen und meist war das auch immer Thema Nr. 1, wenn es um Vista ging: Aero... wir wollen alle Aero. Und dann laut aufschreien, wenn man mit einem ollen PIII-er nicht in den Genuss desselbigen kommen kann. Im Übrigen hat auch Apple erst mit den neueren Systemen die schöne Schnörkeloptik verwirklicht - man kann also nicht behaupten, das MacOS sei ressourcenschonender, zumindest nicht so dramatisch, dass es eine Erwähnung wert wäre!
Noch etwas: ich glaube nicht, dass das neue Windows so schnell kommen wird, wie oft propagiert - das dachte man auch schon von Vista. Und, wie gesagt: was, wenn das neue Windows schlimmer/innovativer/konsequenter wird? Mittelfristig wird man um eine 64Bit-Version von Windows nicht herumkommen, da man mehr als 4 GiB Speicher für viele Anwendungen brauchen wird. Was dann? Warten, bis das neue Windows kommt? Aber wie lange kann man das mitmachen? Einen Monat, zwei Monate? Sechs? Ein Jahr?
Ich denke nicht, dass es weiterhilft auf einen Betriebssystem herumzuhacken, das im Prinzip nur eine Fortführung von Windows XP ist - also genau das Minimum an Weiterentwicklung, das zumindest diejenigen, die schon mit XP gearbeitet haben, nicht überfordert. Man sollte vielleicht auch mal den Fehler bei sich suchen und sich z.B. fragen, ob man zu schnell aufgegeben hat. Oder, ob man sich zu viel erwartet hat vom neuen Betriebssystem. Vielleicht kommt man dann irgendwann, wie ich und viele, die sich damit möglichst sachlich auseinandergesetzt haben, dass Vista gar kein Übeltäter ist, sondern eher diejenigen, die es als Übeltäter darstellen...
pspierre hat geschrieben:
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> Ist es dann richtig, dass XP, (Multitasking mit
> nicht Quad-core optimierter Software
> vorausgesetzt) nachteile gegnüber Vista hat, und
> Quad-Cores in diesem fall eher nur mit vista Sinn
> machen???
Nö, ich finde, das sollte nicht am Betriebssystem festgemacht werden, sondern immer am eigenen Bedarf und der Software, die verwendet wird. Denn, wie schon gesagt: so viele Prozesse, wie man da gleichzeitig laufen lassen müsste, kann man gar nicht kontrollieren... hier scheitert also der Mensch an den technologischen Möglichkeiten.
> Andererseits:
> Ein Softwarelieferant von prof. Börsensoftware hat
> mir heute von Vista abgeraten, da das System
> bereits tot sei,( LAPTOPS wieder vermehrt mit XP
> ausgeliefert würden), und Windows 7.0 eh so
> schnell wie möglich folgen soll, um die Totgeburt
> Vista sinnvoll abzulösen.
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Na ja. Man sieht, dass es eben nur ein Softwarelieferant ist, der sich wahrscheinlich nicht so sehr mit den Betriebssystemen an sich beschäftigt. Die Tatsache, dass vermehrt Systeme mit XP ausgeliefert werden, kann in keinem Fall den Rückschluss zulassen, dass Vista ein schlechtes Betriebssystem ist. Es ist sicher kein Meilensprung wie der von Win98/ME zu Win XP, aber garantiert auch keine "Totgeburt". Ich kann natürlich als Verfechter der Flash-Technologie, die auch so einige Medien in den Tod schicken wird, sicher nicht behaupten, Vista könnte nicht auch ein ähnliches Schicksal ereilen, aber andererseits sehe ich die Sache auch nüchterner und realistischer als manch ein anderer, der sich über die kleinen Problemchen von Vista ärgert:
Ich habe das zwar schon mal angesprochen, wiederhole es aber gerne hier abermals... Vista ist doch im Prinzip das beste, was dem User passieren konnte, weil es der konservativste Ansatz war, der möglich war! Das, was folgen wird, könnte so einige deutlich mehr verärgern. So wird es ein neues Dateisystem geben, welches zwar schnelle Suchanfragen ermöglicht, aber dummerweise auch wieder nur von Windows selbst nutzbar sein wird und das, wo endlich auch Linux soweit war, NTFS voll nutzen zu können!
Es könnte uns noch mehr erwarten! Frei nach dem Motto: "DLL-hell", wie Apple-Jünger gerne sagen, könnte es sein, dass gestandene Größen wie die Bibliotheken, Registry und evtl. sogar das alte Treibersystem zugunsten der einfacheren Bedienbarkeit fallen. Klingt gut, oder? Aber was heißt das konkret? Das heißt doch, dass Programme neu geschrieben werden müssen, Treiber neu konzipiert werden müssen und überhaupt - das wäre doch ein ganz neues Windows, mit dem irgendwie keiner mehr zurecht kommt (gut: es gibt natürlich noch einige Brücken, die hier sicher helfen würden, z.B. die 'Virtualisierung'. Man gaukelt also den Programmen vor, es läge ein Win XP/Vista, o.ä. vor. Wie man sieht, klappt das aber auch nicht immer...). Zumindest hinter den Kulissen. Wollen wir das wirklich?
Ich bin ehrlich: diejenigen, die sich an das Ganze gewöhnt haben, werden es sicher mit am schwersten haben und am lautesten meckern, aber eigentlich wird das nur vollkommene Anfänger entlasten können und selbst dann bleibt die Frage, wer ihnen helfen soll, wenn sie nicht mehr weiter wissen - die 'Altehrwürdigen', die sich an Registry und Co. gewöhnt haben nur schwerlich und Experten erst noch auszubilden, würde zu lang dauern... ein ganzes System würde zusammenbrechen.
Was also wollen wir eigentlich vom neuen Windows? Wollen wir die uneingeschränkte Revolution oder doch ein paar kleine Gänseschrittchen, die uns zumindest noch einen Funken von dem übrig lassen, was wir einst schätzen gelernt haben? Wo ist der Mittelweg, der allen gerecht wird? Ich finde das sind Fragen, die man dann einem solchen 'Experten' mal stellen sollte (und, nein, ich habe auch keine Antwort darauf, zumindest keine ultimative!). Der hat es ja leicht, allen vorzujammern, wie wenige Vista-Lizenzen er verkauft - dabei waren es doch die User, die nach einer Revolution verlangt haben. Und jetzt, wo sie nur einen kleinen Vorgeschmack bekommen haben, wird gleich laut aufgeheult...
Ich muss zugeben, dass ich selbst eingangs nicht wirklich überzeugt war von Vista - doch recht schnell habe ich gesehen, dass die Unterschiede gar nicht so großartig sind. Instabiler ist es in keinem Fall, ja die 32Bit-Version kommt teilweise sogar noch sehr gut mit XP-Treibern zurecht. Die meisten Programme gehen inzwischen auch einwandfrei, sogar mit der 64Bit-Version... was also ist denn nun noch so schlimm an Vista? Der Ressourcenhunger? Aber es haben doch sicher viele danach geschrieen und meist war das auch immer Thema Nr. 1, wenn es um Vista ging: Aero... wir wollen alle Aero. Und dann laut aufschreien, wenn man mit einem ollen PIII-er nicht in den Genuss desselbigen kommen kann. Im Übrigen hat auch Apple erst mit den neueren Systemen die schöne Schnörkeloptik verwirklicht - man kann also nicht behaupten, das MacOS sei ressourcenschonender, zumindest nicht so dramatisch, dass es eine Erwähnung wert wäre!
Noch etwas: ich glaube nicht, dass das neue Windows so schnell kommen wird, wie oft propagiert - das dachte man auch schon von Vista. Und, wie gesagt: was, wenn das neue Windows schlimmer/innovativer/konsequenter wird? Mittelfristig wird man um eine 64Bit-Version von Windows nicht herumkommen, da man mehr als 4 GiB Speicher für viele Anwendungen brauchen wird. Was dann? Warten, bis das neue Windows kommt? Aber wie lange kann man das mitmachen? Einen Monat, zwei Monate? Sechs? Ein Jahr?
Ich denke nicht, dass es weiterhilft auf einen Betriebssystem herumzuhacken, das im Prinzip nur eine Fortführung von Windows XP ist - also genau das Minimum an Weiterentwicklung, das zumindest diejenigen, die schon mit XP gearbeitet haben, nicht überfordert. Man sollte vielleicht auch mal den Fehler bei sich suchen und sich z.B. fragen, ob man zu schnell aufgegeben hat. Oder, ob man sich zu viel erwartet hat vom neuen Betriebssystem. Vielleicht kommt man dann irgendwann, wie ich und viele, die sich damit möglichst sachlich auseinandergesetzt haben, dass Vista gar kein Übeltäter ist, sondern eher diejenigen, die es als Übeltäter darstellen...