von shamez23 » 15.01.2016, 19:55
Oh je, das ist ein schwieriges Thema und bringt dir nochmal eine lange Ausführung ein.
Eine Obergrenze bei den möglichen Verbindungen gibt es eigentlich nicht, zumindest keine die man in einem Privathaushalt erreichen würde.
Eine Einschränkung ist die Bandbreite. Einmal vom Internetanschluß und aber auch vom verwendeten Wlan Typ.
Man kann sich das ganze auch bildlich vorstellen:
Das Netzwerk ist ein Straßennetz.
Jedes Netzwerkkabel ist eine Autobahn mit sagenhaften 100 Fahrspuren.
Dazu noch die Wlanverbindung, ebenfalls eine Autobahn mit zwischen 20 bis 3500 Fahrspuren, je nach Wlan Art.
Der Router ist ein Knotenpunkt mit 5 Zollstationen. 4 für die Netzwerkkabelautobahnen und 1 für die Wlanautobahn.
Je nachdem wie viele Spuren die einzelnen Autobahnen haben, können natürlich mehr oder weniger viele Autos darauf fahren.
Der Router als Knotenpunkt sammelt die Masse an Autos und verteilt sie auf der anderen Seite auf eine einzelne Autobahn, dem Internetanschluß.
Wie viele Spuren der hat ist abhängig vom jeweiligen Anschluß .
Wenn es dumm läuft hat er nur eine einzige Spur, 16 Spuren wären schon ganz gut, mit viel Glück hat man vielleicht sogar 100 Spuren.
Ja, der Unterschied, zwischen dem was auf der einen Seite des Routers möglich ist, im Vergleich zur Seite die ins Internet geht, ist schon richtig gewaltig, wenn man sich die Sache so vorstellt.
Auf jede der Autobahnen mit ihren vielen Fahrspuren dürfen allerdings immer nur so viele Autos, wie auf der anderen Seite auch weiter fahren können, ohne das es zum Stau auf den einzelnen Autobahnen vor der Zollstelle kommt.
Ist auf einer der Autobahnen nichts los, dürfen auf die anderen Autobahnen entsprechend mehr Autos aber wiederum maximal so viele, dass es eben keinen Stau gibt.
Wie viele Autos also tatsächlich fahren dürfen hängt in erster Linie von der einen Autobahn ab, die ins Internet geht und erst in zweiter Linie von dem was die einzelnen Autobahnen vor dem Knotenpunkt befördern können.
Erstmal die Seite des Internetanschlusses.
Angenommen der Internetanschluß leistet maximal 16MBit/s für Downloads und es ist nur ein Rechner angeschlossen, dann kann dieser eine Rechner mit 16MBit oder 2Megabyte pro Sekunde Daten aus dem Internet laden. Für den Download einer 120MB großen Datei aus dem Internet bräuchte man dann 1 Minute.
Nutzen jetzt aber zeitgleich zwei Computer diesen Internetanschluß und beide Computer laden zur gleichen Zeit diese 120MB große Datei aus dem Internet, dann verdoppelt sich die Downloadzeit und jeder Rechner bräuchte jeweils 2 Minuten, bis die Datei da ist. 4 Rechner im Netzwerk bräuchten jeweils 4 Minuten usw..
Je nachdem was die verschiedenen Nutzer in einem Haushalt, die gleichzeitig den gleichen Internetanschluß nutzen, machen, merken sie etwas davon oder eben auch nicht.
In dem gerade beschriebenen Beispiel mit der 120MB großen Datei merkt man natürlich dann schon, ob man jetzt eine Minute warten muss, oder 4 Minuten, bis sie auf dem Rechner ist.
Surft man allerdings nur im Internet, merkt man evtl. überhaupt keine Einschränkung.
Als Beispiel wieder mit den 4 Nutzern und alle 4 sind gleichzeitig auf einer Nachrichtenseite, öffnen einen Artikel, lesen einige Zeit, klicken dann auf den nächsten Artikel, usw..
Ist die Nachrichtenseite erstmal auf dem Bildschirm und man liest nur, wird in der Zeit nichts weiter aus dem Netz geladen. Da nicht alle gleich schnell lesen klicken auch nicht alle gleichzeitig auf den nächsten Artikel der dann erstmal geladen werden muss. Im Idealfall klickt immer nur einer, während die anderen 3 nur lesen. Der Eine hat dann für den sehr kurzen Moment, den es dauert den neuen Artikel zu öffnen, die volle Geschwindigkeit. Selbst wenn zwei Leute gleichzeitig klicken werden sie es kaum merken, weil es nicht wirklich auffällt ob man jetzt eine oder zwei Sekunden warten muß.
Etwas anders sieht es aus, wenn alle 4 gleichzeitig Videos anschauen. Da hat man dann von allen 4 eine relativ gleichmäßige, dauerhafte Belastung der Verbindung. Ist der Internetanschluß nicht schnell genug, ruckelt dann das Bild bei allen 4.
Es kommt also schon darauf an, wie viele Leute gleichzeitig die Internetverbindung nutzen und es kommt darauf an, was sie machen.
Dann gibt es noch eine weitere Einschränkung:
Die meisten Internetanschlüsse machen einen Unterschied zwischen Download und Upload. Dateien aus dem Internet laden geht schneller als sie zu versenden. Das war eigentlich bisher nur selten ein Problem, weil die meisten Leute eher Daten aus dem Internet laden und sie nicht ins bzw. über das Internet verschicken. Die Anfrage an eine Internetseite eine bestimmte Seite zu öffnen verbraucht nicht viel Platz, sind ja nur ein paar Buchstaben die man verschicken muss, aber um die Seite auf dem Rechner zu öffnen braucht es je nach Internetseite wesentlich mehr, sind ja zum Beispiel Bilder, Texte, usw. die erstmal aus dem Netz auf den Rechner heruntergeladen werden müssen.
Insofern passt das mit der Unterschiedlich hohen Geschwindigkeit noch, aber mittlerweile gibt es einige Anwendungen, die in die andere Richtung gehen, wo nicht mehr hauptsächlich aus dem Internet geladen wird, sondern in die andere Richtung, ins Internet.
Videotelefonie wäre so eine Anwendung. Da wird ja nicht nur das Videobild des Gegenübers aus dem Internet geladen, sondern auch das eigene Video wird hoch geladen.
Bei Jugendlichen ist es zum Beispiel sehr verbreitet, dass sie Videospiele spielen und dabei eine Aufnahme des Bildschirminhaltes machen und diese Aufnahme ins Internet hochladen, damit andere ihnen beim Spielen zuschauen können.
Bei solchen Sachen stößt eine normale Internetverbindung, also die langsamere Uploadseite, dann schnell, oder zumindest schneller als bei den Downloads, an ihre Grenzen. Vorallem dann, wenn nicht nur eine Person eine solche Anwendung nutzt, sondern gleichzeitig mehrere.
Jetzt von der Seite des Routers und dem Netzwerk im Haus:
Ein normaler Router hat in der Regel vier Steckplätze für Ethernetkabel, also die kabelgebundene Verbindung an den Router. So ein Anschluß leistet jeweils 100MBit/s, neuere oder auch manche gut ausgestatteten, älteren Geräte sogar 1000MBit/s.
Selbst die 100MBit/s eines einzigen Ethernetanschlusses sind schon wesentlich schneller als die Internetverbindung die die meisten Leute haben.
Der Router könnte also pro Sekunde wesentlich mehr Daten verschicken bzw. empfangen als es die Internetverbindung hergibt.
Hängt jetzt an allen 4 Ethernetanschlüssen des Routers ein Computer, bräuchte man eine 400Mbit/s Internetverbindung um den Router voll auszulasten. Eine so schnelle Verbindung hat kaum jemand.
Der Flaschenhals liegt von daher bei den Meisten nicht auf Seiten des Routers, im Haus, sondern auf der des Internetanschlusses, nach außen.
Das gilt für die kabelgebundene Verbindung.
Die Verbindung über Wlan kommt als weiterer Anschluß dazu. Sie ist abhängig vom verwendeten Router und den über Wlan angeschlossenen Endgeräten.
Es gibt verschieden schnelle Wlan Verbindungen. Die verschiedenen Versionen werden mit Buchstaben gekennzeichnet.
Wie bei den DIN(Deutsches Institut für Normung e.V.) Normen gibt es auch eine Institution die Normen für, unter Anderem, Telekomunikationsstandards festlegt. Die nennen sich IEEE(Institute of Electrical and Electronics Engineers).
Die Norm IEEE 802 beinhaltet zum Beispiel die Maßgaben für Lan, IEEE 802.15 die für Bluetooth und IEEE 802.11 die für Wlan.
IEEE 802.11 hat aber auch noch Unterteilungen. So gibt es 802.11g, 802.11n und momentan aktuell 802.11ac.
Über die Jahre gibt es einfach technischen Fortschritt und Geräte werden leistungstärker bzw. schneller. Das hat in dem Fall weniger mit der Software oder mit Treibern zu tun, sondern die Hardware wird verbessert. Man kann da also nichts mit Softwareupdates machen, sondern braucht neue Hardware.
Ältere Geräte, egal ob Router oder auf der anderen Seite Computer, Smartphones, usw., unterstützen nur das langsamere Wlan 802.11g damit sind in der Realität Geschwindigkeiten zwischen 20 bis 30Mbit/s möglich.
Wlan 802.11n ist Standard in aktuellen Geräten und schafft zwischen 90-240Mbit/s. Der große Unterschied kommt daher, dass es nochmal spezielle technische Eigenheiten gibt, je nachdem, welches Gerät man jetzt genau hat.
Wlan 802.11ac ist ganz aktuell und noch nicht in sonderlich vielen Geräten verfügbar, schafft aber Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 660Mbit/s bis 3500Mbit/s, ebenfalls wieder abhängig vom verwendeten Gerät.
Die Wlangeräte sind abwärtskompatiebl. Ein neuer, gut ausgestatteter Router der Wlan 802.11ac kann, kann sich auch mit Computern verbinden die nur den älteren n-, oder noch älteren g-Standard unterstützen, aber zumindest meines Wissens kann ein normaler Router nicht verschiedene dieser Standards gleichzeitig bedienen. Das heißt, das schwächste Glied in der Kette ist dann maßgebend.
Kann der Router Wlan ac, drei von vier verbundenen Rechnern können das auch, aber es hängt auch noch ein alter Rechner im Netzwerk der nur Wlan g kann, dann werden alle Rechner nur mit dieser Geschwindigkeit versorgt.
Es lohnt sich also durchaus, wenn man sich alle Geräte anschaut, die man verbinden will und nach Möglichkeit die Geräte die das ganze System ausbremsen würden austauscht, oder falls möglich aufrüstet. Vielleicht schließt man den alten Rechner auch per Kabel an und nutzt mit ihm nicht das Wlan.
Wlan g wird schnell ein Engpass, wenn mehrere Geräte das Wlan nutzen. Es sind eben nur gut 20Mbit/s möglich. Bei einer 16Mbit/s Internetverbindung nach außen spielt es noch keine Rolle, da ist die Internetverbindung der Flaschenhals, aber bereits bei einer 25Mbit/s Internetverbindung kann man die volle Geschwindigkeit schon nicht mehr ausnutzen, wenn alle Geräte nur mit Wlan g angeschlossen sind.
Das gilt , wenn alle Rechner nur per Wlan verbunden sind. Ist ein Teil auch noch per Kabel verbunden, dann ist wieder die Internetverbindung nach draußen der Flaschenhals.
Der Router teilt die ihm, durch den Internetanschluß zu Verfügung stehende, Geschwindigkeit zwischen allen Anschlüssen auf, die er hat und an die ein Rechner angeschlossen ist.
In der Grundeinstellung verteilt er diese Bandbreite gleichmäßig. Bei besseren Routern kann man diese Aufteilung von Hand beeinflussen.
Ein Beispiel:
Im Haus ist ein Büro. Hier wird gearbeitet und die Internetverbindung ist wichtig. Der Rechner im Büro soll die bestmögliche Geschwindigkeit erhalten. Im Haus sind auch noch Kinder, die gerne im Internet surfen. Die halten das zwar auch für wichtig, aber wer den Anschluß bezahlt hat das Sagen. ;)
In einem guten Router kann man von daher Regeln erstellen, die dem Rechner im Büro Vorrang geben. Es werden also erst die Kinder ausgebremst, bevor der Bürorechner betroffen wird.
So eine Feineinstellung kann dann sinnvoll sein, wenn bestimmte Geräte eine wichtigere Rolle spielen als andere, oder auch abhängig von den Anwendungen. Es ist zum Beispiel wesentlich unangenehmer, wenn man ein Video anschaut und das dauernd ins Stocken gerät, während es kaum auffällt, wenn eine Internetseite nicht blitzschnell lädt, sondern etwas länger braucht. Auch in dem Fall ist es eine gute Sache, wenn man dem einen Rechner Vorrang gewähren kann und die Internetverbindung nicht strickt gleichmäßig aufgeteilt wird.
Das alles ist aber erstmal mehr Theorie und klingt so, als gäbe es auf jeden Fall immer Schwierigkeiten mit der Nutzung mehrerer Rechner in einem Netzwerk die auf die gleiche Internetverbindung zugreifen.
In der Realität sieht es aber meist nicht ganz so tragisch aus.
Klar, man braucht schone eine halbwegs vernünftig schnelle Verbindung, aber die muss nicht unbedingt so schnell sein, dass sie rechnerisch mit dem mithalten kann, was alle angeschlossenen Geräte maximal verbrauchen könnten. Denn es wird in der Regel so aussehen, dass nie alle Geräte gleichzeitig die Internetverbindung überhaupt nutzen und auch wenn sie sie nutzen, werden sie nicht unbedingt die volle Geschwindigkeit brauchen. Zumindest nicht die ganze Zeit.
Sicherlich ist das abhängig von den Nutzern und dem was sie so machen.
Wenn es bei deinem Enkel seither gepasst hat mit dem Internet, als der Rechner noch per Kabel angeschlossen war und es seither auch bei den per Wlan angeschlossenen Geräten keine Geschwindigkeitsprobleme gab, dann könnte es theoretisch trotzdem auf einmal Geschwindigkeitsprobleme bei allen per Wlan angeschlossenen Geräte im Haushalt geben. Denn sie teilen sich sozusagen nur einen Anschluss, der je nach verwendetem Wlan Standard, wie weiter oben beschrieben, mehr oder weniger viel Bandbreite hat. Sollte das passieren, müsste man sich das Netzwerk im Haus genauer anschauen. Also was für Geräte denn genutzt werden.
Evtl. kann man dann durch eine kleine Veränderung das Problem beheben, wenn man Pech hat müsste man viel ändern. Aber das sollte eigentlich nicht dein Problem sein und nach meiner Erfahrung sind alle Betroffenen auf einmal sehr engagiert, wenn ihr Internetzugang Probleme macht, auch wenn sie sich vorher nicht darum gekümmert haben.
Warum will dein Enkel überhaupt auf Wlan umsteigen?
Markus
Oh je, das ist ein schwieriges Thema und bringt dir nochmal eine lange Ausführung ein.
Eine Obergrenze bei den möglichen Verbindungen gibt es eigentlich nicht, zumindest keine die man in einem Privathaushalt erreichen würde.
Eine Einschränkung ist die Bandbreite. Einmal vom Internetanschluß und aber auch vom verwendeten Wlan Typ.
Man kann sich das ganze auch bildlich vorstellen:
Das Netzwerk ist ein Straßennetz.
Jedes Netzwerkkabel ist eine Autobahn mit sagenhaften 100 Fahrspuren.
Dazu noch die Wlanverbindung, ebenfalls eine Autobahn mit zwischen 20 bis 3500 Fahrspuren, je nach Wlan Art.
Der Router ist ein Knotenpunkt mit 5 Zollstationen. 4 für die Netzwerkkabelautobahnen und 1 für die Wlanautobahn.
Je nachdem wie viele Spuren die einzelnen Autobahnen haben, können natürlich mehr oder weniger viele Autos darauf fahren.
Der Router als Knotenpunkt sammelt die Masse an Autos und verteilt sie auf der anderen Seite auf eine einzelne Autobahn, dem Internetanschluß.
Wie viele Spuren der hat ist abhängig vom jeweiligen Anschluß .
Wenn es dumm läuft hat er nur eine einzige Spur, 16 Spuren wären schon ganz gut, mit viel Glück hat man vielleicht sogar 100 Spuren.
Ja, der Unterschied, zwischen dem was auf der einen Seite des Routers möglich ist, im Vergleich zur Seite die ins Internet geht, ist schon richtig gewaltig, wenn man sich die Sache so vorstellt.
Auf jede der Autobahnen mit ihren vielen Fahrspuren dürfen allerdings immer nur so viele Autos, wie auf der anderen Seite auch weiter fahren können, ohne das es zum Stau auf den einzelnen Autobahnen vor der Zollstelle kommt.
Ist auf einer der Autobahnen nichts los, dürfen auf die anderen Autobahnen entsprechend mehr Autos aber wiederum maximal so viele, dass es eben keinen Stau gibt.
Wie viele Autos also tatsächlich fahren dürfen hängt in erster Linie von der einen Autobahn ab, die ins Internet geht und erst in zweiter Linie von dem was die einzelnen Autobahnen vor dem Knotenpunkt befördern können.
Erstmal die Seite des Internetanschlusses.
Angenommen der Internetanschluß leistet maximal 16MBit/s für Downloads und es ist nur ein Rechner angeschlossen, dann kann dieser eine Rechner mit 16MBit oder 2Megabyte pro Sekunde Daten aus dem Internet laden. Für den Download einer 120MB großen Datei aus dem Internet bräuchte man dann 1 Minute.
Nutzen jetzt aber zeitgleich zwei Computer diesen Internetanschluß und beide Computer laden zur gleichen Zeit diese 120MB große Datei aus dem Internet, dann verdoppelt sich die Downloadzeit und jeder Rechner bräuchte jeweils 2 Minuten, bis die Datei da ist. 4 Rechner im Netzwerk bräuchten jeweils 4 Minuten usw..
Je nachdem was die verschiedenen Nutzer in einem Haushalt, die gleichzeitig den gleichen Internetanschluß nutzen, machen, merken sie etwas davon oder eben auch nicht.
In dem gerade beschriebenen Beispiel mit der 120MB großen Datei merkt man natürlich dann schon, ob man jetzt eine Minute warten muss, oder 4 Minuten, bis sie auf dem Rechner ist.
Surft man allerdings nur im Internet, merkt man evtl. überhaupt keine Einschränkung.
Als Beispiel wieder mit den 4 Nutzern und alle 4 sind gleichzeitig auf einer Nachrichtenseite, öffnen einen Artikel, lesen einige Zeit, klicken dann auf den nächsten Artikel, usw..
Ist die Nachrichtenseite erstmal auf dem Bildschirm und man liest nur, wird in der Zeit nichts weiter aus dem Netz geladen. Da nicht alle gleich schnell lesen klicken auch nicht alle gleichzeitig auf den nächsten Artikel der dann erstmal geladen werden muss. Im Idealfall klickt immer nur einer, während die anderen 3 nur lesen. Der Eine hat dann für den sehr kurzen Moment, den es dauert den neuen Artikel zu öffnen, die volle Geschwindigkeit. Selbst wenn zwei Leute gleichzeitig klicken werden sie es kaum merken, weil es nicht wirklich auffällt ob man jetzt eine oder zwei Sekunden warten muß.
Etwas anders sieht es aus, wenn alle 4 gleichzeitig Videos anschauen. Da hat man dann von allen 4 eine relativ gleichmäßige, dauerhafte Belastung der Verbindung. Ist der Internetanschluß nicht schnell genug, ruckelt dann das Bild bei allen 4.
Es kommt also schon darauf an, wie viele Leute gleichzeitig die Internetverbindung nutzen und es kommt darauf an, was sie machen.
Dann gibt es noch eine weitere Einschränkung:
Die meisten Internetanschlüsse machen einen Unterschied zwischen Download und Upload. Dateien aus dem Internet laden geht schneller als sie zu versenden. Das war eigentlich bisher nur selten ein Problem, weil die meisten Leute eher Daten aus dem Internet laden und sie nicht ins bzw. über das Internet verschicken. Die Anfrage an eine Internetseite eine bestimmte Seite zu öffnen verbraucht nicht viel Platz, sind ja nur ein paar Buchstaben die man verschicken muss, aber um die Seite auf dem Rechner zu öffnen braucht es je nach Internetseite wesentlich mehr, sind ja zum Beispiel Bilder, Texte, usw. die erstmal aus dem Netz auf den Rechner heruntergeladen werden müssen.
Insofern passt das mit der Unterschiedlich hohen Geschwindigkeit noch, aber mittlerweile gibt es einige Anwendungen, die in die andere Richtung gehen, wo nicht mehr hauptsächlich aus dem Internet geladen wird, sondern in die andere Richtung, ins Internet.
Videotelefonie wäre so eine Anwendung. Da wird ja nicht nur das Videobild des Gegenübers aus dem Internet geladen, sondern auch das eigene Video wird hoch geladen.
Bei Jugendlichen ist es zum Beispiel sehr verbreitet, dass sie Videospiele spielen und dabei eine Aufnahme des Bildschirminhaltes machen und diese Aufnahme ins Internet hochladen, damit andere ihnen beim Spielen zuschauen können.
Bei solchen Sachen stößt eine normale Internetverbindung, also die langsamere Uploadseite, dann schnell, oder zumindest schneller als bei den Downloads, an ihre Grenzen. Vorallem dann, wenn nicht nur eine Person eine solche Anwendung nutzt, sondern gleichzeitig mehrere.
Jetzt von der Seite des Routers und dem Netzwerk im Haus:
Ein normaler Router hat in der Regel vier Steckplätze für Ethernetkabel, also die kabelgebundene Verbindung an den Router. So ein Anschluß leistet jeweils 100MBit/s, neuere oder auch manche gut ausgestatteten, älteren Geräte sogar 1000MBit/s.
Selbst die 100MBit/s eines einzigen Ethernetanschlusses sind schon wesentlich schneller als die Internetverbindung die die meisten Leute haben.
Der Router könnte also pro Sekunde wesentlich mehr Daten verschicken bzw. empfangen als es die Internetverbindung hergibt.
Hängt jetzt an allen 4 Ethernetanschlüssen des Routers ein Computer, bräuchte man eine 400Mbit/s Internetverbindung um den Router voll auszulasten. Eine so schnelle Verbindung hat kaum jemand.
Der Flaschenhals liegt von daher bei den Meisten nicht auf Seiten des Routers, im Haus, sondern auf der des Internetanschlusses, nach außen.
Das gilt für die kabelgebundene Verbindung.
Die Verbindung über Wlan kommt als weiterer Anschluß dazu. Sie ist abhängig vom verwendeten Router und den über Wlan angeschlossenen Endgeräten.
Es gibt verschieden schnelle Wlan Verbindungen. Die verschiedenen Versionen werden mit Buchstaben gekennzeichnet.
Wie bei den DIN(Deutsches Institut für Normung e.V.) Normen gibt es auch eine Institution die Normen für, unter Anderem, Telekomunikationsstandards festlegt. Die nennen sich IEEE(Institute of Electrical and Electronics Engineers).
Die Norm IEEE 802 beinhaltet zum Beispiel die Maßgaben für Lan, IEEE 802.15 die für Bluetooth und IEEE 802.11 die für Wlan.
IEEE 802.11 hat aber auch noch Unterteilungen. So gibt es 802.11g, 802.11n und momentan aktuell 802.11ac.
Über die Jahre gibt es einfach technischen Fortschritt und Geräte werden leistungstärker bzw. schneller. Das hat in dem Fall weniger mit der Software oder mit Treibern zu tun, sondern die Hardware wird verbessert. Man kann da also nichts mit Softwareupdates machen, sondern braucht neue Hardware.
Ältere Geräte, egal ob Router oder auf der anderen Seite Computer, Smartphones, usw., unterstützen nur das langsamere Wlan 802.11g damit sind in der Realität Geschwindigkeiten zwischen 20 bis 30Mbit/s möglich.
Wlan 802.11n ist Standard in aktuellen Geräten und schafft zwischen 90-240Mbit/s. Der große Unterschied kommt daher, dass es nochmal spezielle technische Eigenheiten gibt, je nachdem, welches Gerät man jetzt genau hat.
Wlan 802.11ac ist ganz aktuell und noch nicht in sonderlich vielen Geräten verfügbar, schafft aber Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 660Mbit/s bis 3500Mbit/s, ebenfalls wieder abhängig vom verwendeten Gerät.
Die Wlangeräte sind abwärtskompatiebl. Ein neuer, gut ausgestatteter Router der Wlan 802.11ac kann, kann sich auch mit Computern verbinden die nur den älteren n-, oder noch älteren g-Standard unterstützen, aber zumindest meines Wissens kann ein normaler Router nicht verschiedene dieser Standards gleichzeitig bedienen. Das heißt, das schwächste Glied in der Kette ist dann maßgebend.
Kann der Router Wlan ac, drei von vier verbundenen Rechnern können das auch, aber es hängt auch noch ein alter Rechner im Netzwerk der nur Wlan g kann, dann werden alle Rechner nur mit dieser Geschwindigkeit versorgt.
Es lohnt sich also durchaus, wenn man sich alle Geräte anschaut, die man verbinden will und nach Möglichkeit die Geräte die das ganze System ausbremsen würden austauscht, oder falls möglich aufrüstet. Vielleicht schließt man den alten Rechner auch per Kabel an und nutzt mit ihm nicht das Wlan.
Wlan g wird schnell ein Engpass, wenn mehrere Geräte das Wlan nutzen. Es sind eben nur gut 20Mbit/s möglich. Bei einer 16Mbit/s Internetverbindung nach außen spielt es noch keine Rolle, da ist die Internetverbindung der Flaschenhals, aber bereits bei einer 25Mbit/s Internetverbindung kann man die volle Geschwindigkeit schon nicht mehr ausnutzen, wenn alle Geräte nur mit Wlan g angeschlossen sind.
Das gilt , wenn alle Rechner nur per Wlan verbunden sind. Ist ein Teil auch noch per Kabel verbunden, dann ist wieder die Internetverbindung nach draußen der Flaschenhals.
Der Router teilt die ihm, durch den Internetanschluß zu Verfügung stehende, Geschwindigkeit zwischen allen Anschlüssen auf, die er hat und an die ein Rechner angeschlossen ist.
In der Grundeinstellung verteilt er diese Bandbreite gleichmäßig. Bei besseren Routern kann man diese Aufteilung von Hand beeinflussen.
Ein Beispiel:
Im Haus ist ein Büro. Hier wird gearbeitet und die Internetverbindung ist wichtig. Der Rechner im Büro soll die bestmögliche Geschwindigkeit erhalten. Im Haus sind auch noch Kinder, die gerne im Internet surfen. Die halten das zwar auch für wichtig, aber wer den Anschluß bezahlt hat das Sagen. ;)
In einem guten Router kann man von daher Regeln erstellen, die dem Rechner im Büro Vorrang geben. Es werden also erst die Kinder ausgebremst, bevor der Bürorechner betroffen wird.
So eine Feineinstellung kann dann sinnvoll sein, wenn bestimmte Geräte eine wichtigere Rolle spielen als andere, oder auch abhängig von den Anwendungen. Es ist zum Beispiel wesentlich unangenehmer, wenn man ein Video anschaut und das dauernd ins Stocken gerät, während es kaum auffällt, wenn eine Internetseite nicht blitzschnell lädt, sondern etwas länger braucht. Auch in dem Fall ist es eine gute Sache, wenn man dem einen Rechner Vorrang gewähren kann und die Internetverbindung nicht strickt gleichmäßig aufgeteilt wird.
Das alles ist aber erstmal mehr Theorie und klingt so, als gäbe es auf jeden Fall immer Schwierigkeiten mit der Nutzung mehrerer Rechner in einem Netzwerk die auf die gleiche Internetverbindung zugreifen.
In der Realität sieht es aber meist nicht ganz so tragisch aus.
Klar, man braucht schone eine halbwegs vernünftig schnelle Verbindung, aber die muss nicht unbedingt so schnell sein, dass sie rechnerisch mit dem mithalten kann, was alle angeschlossenen Geräte maximal verbrauchen könnten. Denn es wird in der Regel so aussehen, dass nie alle Geräte gleichzeitig die Internetverbindung überhaupt nutzen und auch wenn sie sie nutzen, werden sie nicht unbedingt die volle Geschwindigkeit brauchen. Zumindest nicht die ganze Zeit.
Sicherlich ist das abhängig von den Nutzern und dem was sie so machen.
Wenn es bei deinem Enkel seither gepasst hat mit dem Internet, als der Rechner noch per Kabel angeschlossen war und es seither auch bei den per Wlan angeschlossenen Geräten keine Geschwindigkeitsprobleme gab, dann könnte es theoretisch trotzdem auf einmal Geschwindigkeitsprobleme bei allen per Wlan angeschlossenen Geräte im Haushalt geben. Denn sie teilen sich sozusagen nur einen Anschluss, der je nach verwendetem Wlan Standard, wie weiter oben beschrieben, mehr oder weniger viel Bandbreite hat. Sollte das passieren, müsste man sich das Netzwerk im Haus genauer anschauen. Also was für Geräte denn genutzt werden.
Evtl. kann man dann durch eine kleine Veränderung das Problem beheben, wenn man Pech hat müsste man viel ändern. Aber das sollte eigentlich nicht dein Problem sein und nach meiner Erfahrung sind alle Betroffenen auf einmal sehr engagiert, wenn ihr Internetzugang Probleme macht, auch wenn sie sich vorher nicht darum gekümmert haben.
Warum will dein Enkel überhaupt auf Wlan umsteigen?
Markus